Bauherr: keine Angabe
Planungsdaten: Realisierung März - Dezember 2011
Photos:
Die Ausgangssituation: ein bescheidenes Haus aus den späten 50er Jahren, der Zeit gemäß auf das Notwendige beschränkt, ein traumhaftes Grundstück mit schönem, vorwiegend Obstbaum-bestand, eine junge, glückliche Familie mit am Bauen interessierten Kindern. Ein Haus der Fügungen: die Familie, seit Jahren mit der Architektin benachbart, entdeckt diese und schenkt ihr ihr Vertrauen. Das alte Haus ist viel zu klein, soll aber bestehen bleiben, weil es in den wesentlichen Dingen wie Struktur und Ausrichtung einfach passt. Es fehlt vor allem an Licht in den Flurzonen und im Obergeschoss. Die Entscheidung für einen Holzbau, der wie eine Husse über das Haus gestülpt wird, fällt schnell, weil die knapp bemessenen Fundamente selbst dieses Gewicht nicht ohne Nachrüstung aufnehmen.
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| Natürlich wird heute anders gewohnt als früher: offener, heller, durchgängiger. Die Eltern erhalten Arbeitszimmer und Bibliothek zum Garten hin. Die Kinder sind stolze Besitzer großer Zimmer im Obergeschoß, wenn sie sich zurückziehen möchten. Ansonsten wechseln sie zu Kochen-Essen-Wohnen, von dort in den Garten, rennen um das Haus, suchen spannende Reste von Baumaterial und vermissen ihre Baustelle. Große erreichen über den alten und jetzt neuen Zugang das Haus, stehen im nach oben geöffneten, vom Nordlicht verwöhnten Raum, finden die alte Treppe in neuem Holzgewand vor und spüren trotz deutlicher Eingriffe das alte umhüllte Gebäude. ,....Zersäge den Baum, nimm Steine und bau mir ein Haus. Ein kleines Haus mit einer weißen Wand für die Abendsonne und einem Brunnen für den Mond zum Spiegeln ....' sagt Hilde Domin. Das haben wir getan. |